Stärkung für das „System Familie“ in der IPT


Niemand ist allein krank. Daher setzt die familienzentrierte Pflege der IPT neben den Klienten die Angehörigen in den Mittelpunkt. Unsere Angehörigen werden gesehen und sind Partner in der Pflege und Gesundung der Bewohner.


Jede Erkrankung verändert die Familienstrukturen. Dies vor allem, wenn ein Familienmitglied plötzlich hilfsbedürftig wird, eine pflegerische Versorgung braucht oder gar in eine Intensivpflege-Wohngemeinschaft einzieht. Die gewohnten Rollenstrukturen der Familie werden auf den Kopf gestellt, nichts ist mehr wie vorher.

In der Arbeit mit unseren Bewohnern sehen wir sehr klar, dass es nicht ausreicht, nur mit den pflegebedürftigen Menschen zu arbeiten. Menschen werden innerhalb ihres Familiensystems gesund – oder eben auch nicht. Da ist es unerlässlich, Ressourcen auch im Umfeld der Menschen mit Pflegebedarf zu suchen und auszubauen und Schwierigkeiten mit den Familien begleitend anzugehen, falls dies gewünscht ist und im Rahmen des Versorgungsauftrages der IPT als hilfreich eingeschätzt wird.


Im Rahmen der familienzierten Arbeit beschäftigt sich das Team der IPT mit einer ganzen Reihe von Fragen. Wie gehen die Familien mit der veränderten Situation um? Kam die Intensivpflegebedürftigkeit plötzlich oder schleichend? Wenn sie plötzlich kam, waren die Angehörigen dabei? Wie haben sie das „Krankwerden“ erlebt? Was bedeutete die Veränderung für sie? Was hat den Familien geholfen, damit umzugehen? Welche Ängste, Sorgen, Nöte kamen auf? Wo konnte auch einmal ordentlich gelacht werden? Bestehen Schuldgefühle? Macht die Erkrankung des Familienmitglieds ein anderes Mitglied der Familie vielleicht sogar stärker? Wie ging die Familie früher mit Schwierigkeiten um?...


Ängste, Sorgen und Nöte dürfen einer neutralen Person erzählt werden. Allein das bringt oft bereits eine immense Erleichterung. Auf diese Weise werden aber auch Stärken und Ressourcen einer Familie sichtbar und können mit einbezogen werden. Die Familie wird als System verstanden. Den Wechselwirkungen innerhalb der Familie wird Rechnung getragen. Dies hat positive Folgen für den pflegebedürftigen Menschen, der in der Wohngemeinschaft der IPT lebt.


Hier greift die idiolektische Gesprächsführung wunderbar ein, denn sie ermöglicht wertfreie Gespräche, die dem Erzählenden Wertschätzung schenken und gleichzeitig den Zugang zu authentischen Informationen und damit Verständnis ermöglichen.


Manchmal lösen sich in diesen Gesprächen erste Sorgen und Nöte bereits auf. Manchmal geht es auch darum, gemeinsam auszuhalten, was passiert. Und manchmal finden sich in diesen Gesprächen Lösungen, auf die „einfach so“ niemand gekommen wäre. Das sind dann die kleinen, magischen Momente, in denen Gesundheit entsteht oder Ressourcen gefunden werden, die dann in der Arbeit mit den Bewohnern genutzt werden können. Niemand ist alleine krank.


Gehen wir´s gemeinsam an.

“Wir übernehmen im Rahmen unserer Grenzen und Möglichkeiten Verantwortung und trauen uns etwas zu.

aus den Werten des Pflegeteams